Die Vermeidung eines Fachkräftemangels

Ein flächendeckender Fachkräftemangel existiert in der Bundesrepublik Deutschland zwar nicht, doch 60 % der Unternehmen stufen zum jetzigen Zeitpunkt den Fachkräftemangel als ernstzunehmendes Risiko ein.

Die Vermeidung eines Fachkräftemangels

So äußert sich das Bundeswirtschaftsministerium in einem Dossier zur Fachkräftesicherung. Nach Mitteilung des Ministeriums kommt es bereits zum jetzigen Zeitpunkt zu Engpässen in bestimmten Regionen und Branchen. Erheblich Auswirkungen sind gerade in den wirtschaftsstarken süddeutschen Bundesländern zu spüren: So liegen in Bayern und Baden-Württemberg nach einer Studie[1] 2/3 aller Stellen in „Engpassberufen“. Zu den betroffenen Berufsgruppen zählen nicht nur akademische Berufe wie z.B. Ärzte, Techniker oder IT-Experten, sondern auch Handwerker wie Elektroinstallateure, Rohrschlosser oder Facharbeiter wie Kunststoffverarbeiter.

Nach Meinung des Bundesministeriums besteht in der Sicherung des Fachkräftebedarfs eine der großen Herausforderungen in der näheren Zukunft. So werden die Fachkräfteengpässe aufgrund des demografischen Wandels zunehmen: Nicht nur die Bevölkerung von über 65-Jährigen wird bis 2060 um 1/3 ansteigen, sondern gleichzeitig wird die Zahl der erwerbsfähigen Bevölkerung im gleichen Zeitraum zwischen 11 und 15 Millionen sinken.

Ein Handwerksbetrieb, der kompetente Mitarbeiter sucht, kann sich unter diesen Bedingungen nicht mehr nur auf die gängigen Möglichkeiten bei der Arbeitnehmersuche verlassen. Eine Stellenanzeige in der lokalen Presse bzw. im Internet und die Anfrage beim Arbeitsamt reichen nicht mehr aus. Längst sind weitgehendere Initiativen gefragt. Besonders für die Suche nach speziellen Fachkräften kann es durchaus sinnvoll sein, sich einer professionellen Personalvermittlung zu bedienen. Dabei kann für eine gesamte Region (z.B. Baden-Württemberg) nach Fachkräften gesucht werden, aber auch eine eingegrenzte Personalvermittlung für Ulm ist z.B. möglich. Es kann gezielt entsprechend den Wünschen des Unternehmens nach Fachkräften Ausschau gehalten werden, damit das Risiko eines Fachkräftemangels minimiert werden kann. Denn Schwierigkeiten bei der Stellenbesetzung gefährden die Entwicklung und Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens.

Um dem Engpass an Fachkräften entgegenzuwirken, hat die Bundesregierung verschiedene Maßnahmen getroffen: So unterstützt das Bundeswirtschaftsministerium kleine und mittlere Unternehmen dabei, auf eine vielfältige Arbeitnehmerschaft zu bauen in Bezug auf Alter, Geschlecht, Behinderung und auch unterschiedlicher Herkunft. Dazu ist zum Beispiel das Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung (KOFA) ins Leben gerufen worden. Darüber hinaus wird angeregt, stärker als bisher deutsche ausgewanderte Fachkräfte für eine Karriere in Deutschland zu interessieren und diese bei der Rückkehr zu unterstützen.

Mit diesen Maßnahmen soll den Unternehmen aufgezeigt werden, in welchen Bereichen ein erhebliches Beschäftigungspotential zur Fachkräftesicherung zu finden ist.

  1. Fachkräfteengpässe in Unternehmen: Regionale Fachkräftesituation und Mobilität; 02/2017[]