Umzugsunternehmen gründen: Worauf Hobby-Handwerker in der Selbstständigkeit achten müssen

Vor allem in Städten ist der Bedarf an Umzugsunternehmen groß. Ob Jobwechsel, Änderungen im Familienleben oder ein persönlicher Tapetenwechsel. Wenn der Hausrat von A nach B soll, greifen immer mehr Menschen auf den Fachmann zurück. Denn die Möbel sind oft schwer, sperrig und mit dem privaten Auto kaum zu transportieren. Wenn Sie die Chance als Umzugsunternehmer ergreifen möchten, warten aber einige Stolperfallen.

Umzugsunternehmen gründen: Worauf Hobby-Handwerker in der Selbstständigkeit achten müssen

Die Anschaffungskosten nicht unterschätzen

Wenn Sie ein Umzugsunternehmen gründen, braucht es anfangs zwingend notwendige Anschaffungen. Diese können auch durchaus teuer ausfallen. Denn neben der nötigen Manpower ist in der Regel auch ein eigener LKW notwendig. Wenn Küchen, sperrige Sofas oder der Kaminofen mit ihrem Besitzer den Wohnort wechseln, reicht ein herkömmlicher PKW nicht für den Transport aus. Dabei können Sie entweder auf sogenannte Sprinter oder größere LKWs zurückgreifen. Natürlich stellt sich dabei auch die Frage nach dem Führerschein. Ein Umzugswagen unter 3,5 Tonnen Gesamtgewicht darf ohne zusätzliche Lenkberechtigung gefahren werden. Für Klein-LKWs mit einem Gewicht von bis zu 7,5 Tonnen benötigen Sie bereits den Führerschein der Klasse C1. Die Anschaffung eines oder mehrerer Fahrzeuge ist zu Beginn oft der größte Kostenpunkt. Alternativ können Sie die Nutzfahrzeuge auch mieten. Dann sinken die anfänglichen Kosten, dafür sind aber laufende Zahlungen zu leisten. Auch für ein Umzugsunternehmen braucht es also vorab einen Businessplan. Denn die Ausgaben können im ersten Jahr bei weit über 50.000 Euro liegen.

Zielgruppenanalyse für Preisgestaltung und Serviceleistung

Im Zuge der Unternehmensgründung sollten Sie sich auch bereits Gedanken rund um Ihre Kundengruppe machen. Denn der Bedarf an Umzugshelfern ist in allen gesellschaftlichen Schichten gegeben. Von der Millionärsvilla bis zur 1-Zimmer-Wohnung warten potenziell vielfältige Aufträge. Es ist aber nicht sinnvoll, das gesamte Spektrum abdecken zu wollen. Denn schon allein beim Mobiliar gibt es oft wesentliche Unterschiede. So können Sie ein Designer-Sofa nicht einfach auseinanderschrauben und Stück für Stück von A nach B transportieren. Zudem sollten Sie sich auch die Frage stellen, ob vor allem Häuser oder Wohnungen zu Ihrem Arbeitsbereich zählen werden. Enge Treppenhäuser in alten Gebäuden können zur großen Herausforderung werden. In solchen Fällen können Sie für Ihr Umzugsunternehmen einen Minikran kaufen und schwere Möbelstücke heben. In herkömmlichen Einfamilienhäusern hingegen ist eine solche Anschaffung oft nicht notwendig. Die eigene Zielgruppe zu kennen hilft natürlich auch bei der Preis- und Servicegestaltung. Als Premium-Umzugsdienstleister können Sie zusätzliche Services wie Möbelaufbau oder Klaviertransport anbieten. Im günstigen Segment hingegen würde vor allem letztere Serviceleistung nur wenig Sinn ergeben.

Sichtbarkeit durch richtiges Marketing

Selbst, wenn Sie in der Gründungsphase alles richtig gemacht haben, werden die Kunden in den ersten Wochen und Monaten nicht Schlange stehen. Daher ist es wichtig, direkt von Beginn an Sichtbarkeit durch richtiges Marketing zu erzeugen. Dabei lohnt sich vor allem die Nutzung von Online-Medien. So können Sie etwa ortsspezifische Werbung via Social Media schalten oder mit lokalen Keywords für Ihre Webseite arbeiten. Unverzichtbar ist auch ein Eintrag bei Google My Business. Die beste Werbung ist aber kostenlos. Stellen Sie Ihre Kunden zufrieden, um von Weiterempfehlungen zu profitieren. Auch positive Online-Rezensionen werden dafür sorgen, dass Ihr Umzugsunternehmen vertrauenswürdig erscheint. Dies ist natürlich ein Prozess über Wochen und Monate hinweg. Es wird auch nicht möglich sein, jeden Kunden vollends zufriedenzustellen. Kommt es zu einem Problem, sollten Sie gemeinsam mit dem Kunden für unkomplizierte Lösungen sorgen.