Massenänderungen – auch über 10 % – vorbehalten

Eine Klausel „Massenänderungen – auch über 10 % – sind vorbehalten und berechtigen nicht zur Preiskorrektur“ ist als vom Auftraggeber gestellte Allgemeine Geschäftsbedingung wegen unangemessener Benachteiligung des Auftragnehmers unwirksam (§ 307 Abs. 1 Satz 1 BGB).

Massenänderungen – auch über 10 % – vorbehalten

Denn mit ihr wird bei der gebotenen kundenfeindlichsten Auslegung[1] nicht nur – wie bei der vom Bundesgerichtshof im Urteil vom 08.07.1993 – VII ZR 79/92, BauR 1993, 723 beurteilten Klausel – eine Preisanpassung zugunsten des Auftragnehmers nach § 2 Abs. 3 VOB/B ausgeschlossen, sondern darüber hinaus auch eine Preisanpassung zugunsten des Auftragnehmers nach den Grundsätzen über die Störung der Geschäftsgrundlage, § 313 BGB[2].

Bundesgerichtshof, Beschluss vom 4. November 2015 – VII ZR 282/14

  1. vgl. BGH, Urteil vom 29.04.2008 – KZR 2/07, BGHZ 176, 244 Rn.19 m.w.N.; Urteil vom 23.09.2009 – VIII ZR 344/08, NJW 2009, 3716 Rn. 8[]
  2. vgl. OLG Bamberg, Urteil vom 21.09.1994 3 U 258/93, zitiert nach Baurechts-Report (BR) 11/94, S. 2; Markus in Markus/Kaiser/Kapellmann, AGB-Handbuch Bauvertragsklauseln, 4. Aufl., Rn. 279; Vygen/Joussen, Bauvertragsrecht nach VOB und BGB, 5. Aufl., Rn. 2201; vgl. auch BGH, Beschluss vom 05.06.1997 – VII ZR 54/96, BauR 1997, 1036 unter I. 1.[]